UNSEEN

In der ersten Ausstellung bei Artworld im Jahr 2021 hat Wolf Werke gezeigt, die  Entwicklungsprozess dokumentieren. Die zweite Ausstellung knüpft thematisch daran an und versammelt einen ganzen Werkzyklus der noch nie gezeigt wurde – daher auch der Titel UNSEEN. Das älteste Werk der Schau ist aus dem Jahr 2009 und ist eines der wichtigsten Grundsteine dieser Werksgruppe, die in den Remix Arbeiten eine Renaissance erfahren. Die Ausstellung zeichnet die Transformation der Serie Heavy Duty zu den neuen Remix Arbeiten nach.

In der Serie Remix, die Wolf Ende 2020 begonnen hat kommen alte, ruinöse Schablonen ein letztes Mal zum Einsatz. Dabei hat der Künstler die Schablonen zerschnitten oder zerrissen und durch Überlagerung aus bestehenden Motiven neue Kompositionengeschaffen. Diese Kollagen werden mittels Ölfarbe auf Leinwand fixiert und dann mit einem Abdruck-Verfahren zu Papier gebracht. Der spannende Moment beim Abdrücken des Papiers ist, dass die Arbeit blind gemalt wird, da Wolf beim Abdrücken nicht sieht wie sich das Ergebnis entwickelt. Dieser Gestus entkoppelt die Schablone von ihrer Aufgabe der blinden Reproduzierbarkeit. Der gelenkte Zufall ist einer der Zentralen Säulen in Wolfs Werk und wiederkehrendes Momentum.Auch Werke auf Leinwand die als Positiv fungierten sind in der Ausstellung zu sehen. Eines der jüngsten Werke der Serie sticht durch seine Schicht aus blauem Pigment heraus und ist auf einem Siebruck Sieb entstanden. 
Sowohl in der Druckgrafik als auch im Stencling ist die Wiederholung ein zentrales Motiv, welches Wolf aufbricht indem er die zur Vervielfältigung erschaffenen Werkzeuge zum Inhalt macht und sie zum Unikum erklärt.
Der Remix ist gängige Praxis in der Musikwelt und spätestens nach Baselitz auch in der Kunstwelt angekommen. Dabei werden bestehende Arbeiten neu arrangiert oderinterpretiert und somit ein neues Werk geschaffen. 

Die Serie besteht aus Malerei, Papierarbeiten und Skulpturen